Vegetation

Zunächst eine Übersicht über die aktuelle Vegtation in Innsbruck / Umgebung. Die potentielle natürliche Vegetation ist eine "rein gedanklich vorzustellende, gegenwärtigen (nicht zukünftigen) Standortsbedingungen entsprechende Klimaxgesellschaft" (PFADENHAUER 1993). Unter "natürlich" wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass direkte menschliche Eingriffe (Mahd, Düngung, Pflügen, Tritt) auszuschließen sind. Zu berücksichtigen sind jedoch indirekte Einflüsse des Menschen, z.B. auf den Wasserhaushalt oder die Luftqualität (WILMANNS 1998). PITSCHMANN et al. (1970) beschrieben in der kollinen Stufe auf sauren Böden über vorwiegend silikatischen Gesteinen ein Quercetum roboris aus der Klasse Querco-Fagetea an, als parallele Gesellschaft dazu auf basisch bis schwach sauren Böden auf vorwiegend karbonatischen Gesteinen sprechen sie von einem Pinetum sylvestris caricetosum humilis aus der Klasse der Erico-Pinetea. Nach oben hin werden diese Gesellschaften von einem Fagion bzw. einem Pinetum sylvestris ericetosum (entspricht dem Erico-Pinetum sylvestris (MUCINA et al.1993) abgelöst. Darüber schließt sich dann der montane Fichtenwald an (Piceetum montanum). Pflanzensoziologisch spricht BRAUN-BLANQUET (1961) in der Umgebung von Innsbruck von einem Teucrio-Caricetum humilis und von einer Untereinheit mit Pulsatilla oenipontana, mit nach Süden weisenden Wärmezeigern. Er charakterisierte diese Untereinheit durch Arten der "Innsbrucker Föhnflora" wie z.B. Atropis distans (= Puccinellia distans, ADLER et al. 1994), Carex liparocarpos, Ophrys aranifera (=Ophrys sphegodes, ADLER et al. 1994), Potentilla micrantha, Potentilla alba, Geranium rotundifolium, Veronica triphyllos, Galium rubrum, Hieracium racemosum. GANAHL & ERSCHBAMER (1998) führten vegetationskundliche Untersuchungen durch und charakterisierten die Bestände, in denen Pulsatilla oenipontana vorkommt als Onobrychido viciifoliae-Brometum (MUCINA et al.1993). Intensiv bewirtschaftete ehemalige bzw. potentielle Pulsatilla - Standorte ordneten sie dem Ranunculo bulbosi-Arrhenateretum zu. MERTZ (2000) benennt die Gesellschaft mit Pulsatilla in der Umgebung von Innsbruck als Pulsatillo-Caricetum humilis und stellt die Assoziation zum Xerobromion. Für den Standort Thaur gibt es eine detaillierte Biotoptypenkarte, welche die unmittelbare Umgebung des Küchenschellenstandorts am Weg zur Romediuskirche charakterisiert.