In Arzl befindet sich ein Naturschutzgebiet, das 1981 zum Schutze der
Innsbrucker Küchenschelle ausgewiesen wurde. Die genauen Bestimmungen (Verbot)
sind in einer Verordnung (69KB) des Landes Tirol nachzulesen.
Das Naturschutzgebiet ist ein 3490 m2
großer Halbtrockenrasen. Oberhalb dieses Naturschutzgebietes befinden sich
landwirtschaftliche Nutzflächen in Form von Apfelbäumen und einer
mehrschürigen Fettwiese, beide intensiv gedüngt. 1979 wurde auf Empfehlung
von Univ. Prof. Bortenschlager ein einmaliges Abbrennen von Amts wegen
verordnet, das 1980 durchgeführt wurde. Nach seiner Ausweisung als
Naturschutzgebiet wurde die Mahd vom WWF übernommen. Da dies ungenügend oft
praktiziert wurde und Verbuschungstendenzen zu beobachten waren, wurde in
weiterer Folge zum Teil intensiv schafbeweidet (Frühjahr) bzw. seit 1990
unregelmäßig gemäht. Von 1996 bis 2004 erfolgte eine einschürige Mahd
mit anschließender Entfernung des Mähguts. Der Mähzeitpunkt differierte stark
von Jahr zu Jahr. Sich ausbreitende Hochstauden wie Solidago canadensis
/ gigantea und Erigeron annuus (HUBER-SANNWALD & PROCK
1989-1990) bildeten eines der größten Probleme bei der Pflege dieser
Fläche. Im Juli 1999 wurden diese Arten im Gebiet und in unmittelbarer
Nachbarschaft in Zusammenarbeit mit NATOPIA entfernt. Seit dem Frühjahr 2000 werden diese
Hochstauden systematisch gejätet, um eine weitere Ausbreitung zu
verhindern. Im Naturschutzgebiet wurde eine besonders rege Tätigkeit der Wühlmäuse
(Microtus
arvalis) beobachtet, welche trotz der Anwesenheit eines Rüttelfalkens (Falco tinnunculus), der alle drei Jahre hindurch hier
jagte, jedoch bereits länger schon ansässig zu sein scheint (GSTADER 1991), besonders intensiv
ausfällt.
Seit 2004 erfolgt nun eine zweite Mahd im Herbst. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen übertrafen meine Erwrtungen bei Weitem.
Ein erster Auspflanzungsversuch mit 104Pulsatilla - Individuen fand im November 1994 statt (GANAHL unveröff.). Im
Jahr 1998 wurden im Rahmen meiner Diplomarbeit Arbeit Dauerflächen
eingerichtet, d.h. die noch vorhandenen Individuen wurden verortet
und mit Stecketiketten
markiert. Im Mai 1999 wurde eine Auspflanzung von 355
Individuen vorgenommen. Eine weitere Auspflanzung von 169
Jungpflanzen fand am 13.11.2001 statt. Die bisher letzte Auspflanzung
fand am 12.11.05 statt. Details dazu bitte dem Jahresbericht 2005 (ca.1MB) entnehmen.
Die unmittelbare Nähe des besiedelten Raumes ist eindrucksvoll aus der Orthofotokarte (TIRIS) ersichtlich.